Baufällige Kanäle und deren oftmals unbekannter Trassenverlauf beschäftigen viele Kommunen in Bayern. Um sich diesem Problem auch in der Gemeinde Langdorf zu stellen, wurde von der Gemeinde nun der Auftrag für die Erstellung eines Kanalkatasters an das Ingenieurbüro Kiendl & Moosbauer vergeben.

Die ersten Arbeiten hierzu laufen seit Ende 2021. Auch Aufmaß-Arbeiten vor Ort wurden durch Mitarbeiter des Ingenieurbüros bereits erledigt. Durch das Kanalkataster soll nun der Verlauf der Kanäle und deren Zustand festgestellt werden.

"Wir wissen leider oftmals nicht konkret, wo unsere Kanäle verlaufen oder haben keine Pläne hierzu. Deshalb war es schon lange ein legitimer Wunsch des Gemeinderates, dass wir ein solches Kanalkataster erstellen lassen.", erklärte Bürgermeister Michael Englram. In einem ersten Schritt wurden seit Ende vergangenen Jahres alte Bestandspläne ausgewertet und soweit möglich digitalisiert. Der zuständige Mitarbeiter Sepp Wensauer ist seit diesem Sommer dabei, die bestehenden Schächte vor Ort lagemäßig mittels GPS und Tachymeter aufzunehmen. Anschließend erfolgt die Einarbeitung der aufgenommenen Daten in den Plan samt Neunummerierung sämtlicher Kanalschächte.

Sobald diese Daten alle vorliegen, wird gemeinsam mit Langdorfs Klärwärter Karl Kraus eine Inspektion sämtlicher Schächte stattfinden. Hierbei werden Schachttiefe, Anschlüsse und Zustand festgestellt. Nach erneuter Übernahme dieser Ergebnisse in die Datenbank liegt der fertige Kanalplan vor. Um den Zustand der Kanäle selbst beurteilen zu können, werden abschließend Kamerabefahrungen stattfinden. Eine darauf aufbauende Auswertung wir den Langdorfer Gemeinde-Verantwortlichen dann Aufschluss geben, welche Kanäle zuerst zur Sanierung anstehen.

Als allgemeines Zeitfenster für dieses Projekt ist der Zeitraum bis zum Jahr 2025 vorgesehen. Schwierig ist es aber, dieses Enddatum exakt vorauszuplanen, da laut den Experten des Ingenieurbüros Kiendl & Moosbauer immer wieder alte und unbekannte Schächte und Leitungen auftauchen können, die bisher teilweise überdeckt waren und somit nirgends vermerkt waren. Eine weitere Besonderheit hat das Projekt in Langdorf, da im Zuge der Aufmaßarbeiten für den Kanal auch bestehende Wasserschieber und Hydranten per GPS aufgenommen werden, um hierbei eine aktuelle Grundlage für das bestehende Netz zu erhalten und die Daten anschließend digital verarbeiten zu können.